Anigu Tiersoftware Tutorial

Preisgestaltung der Tagesstätten

Verwaltung

Hier erfährst du, wie du die Preise deiner Tagesstätte gestalten kannst, damit sie fair sind und von deinen Kunden transparent nachvollzogen werden können.

Diese Anleitung richtet sich an alle, die eine Tier-Tagesstätte betreiben.

Herzlich willkommen zu unserer Anleitung zur optimalen Gestaltung der Preise für deine Tier-Tagesstätte. Die klare und transparente Preisstruktur ist nicht nur für dich als Betreiber wichtig, sondern auch für deine Kunden. Ein einfaches und verständliches Preissystem schafft Vertrauen und erleichtert es den Kunden, die Kosten nachzuvollziehen.

In dieser Anleitung erfährst du, wie du deine Preise so gestalten kannst, dass sie leicht verständlich und für verschiedene Situationen anwendbar sind. Lass uns gemeinsam sicherstellen, dass deine Preisgestaltung so benutzerfreundlich und transparent wie möglich ist.

Hinweis

Die Anigu Tierverwaltung unterstützt dich bei der einfachen Umsetzung deines Preismodells und der Abrechnung mit dem Kunden. Du kannst dieses Preismodell auch umsetzen, wenn du die Tierverwaltung noch nicht nutzt.

Grundpreis

Der Preis für einen Tag in deiner Tier-Tagesstätte setzt sich im Allgemeinen aus dem Grundpreis, gewünschten Extraleistungen und einem Rabatt für Kurzaufenthalte zusammen. Die Gestaltung eines einfachen und transparenten Preismodells ist von großer Bedeutung, um Kunden eine klare Übersicht zu bieten und eine leicht verständliche Preisstruktur zu schaffen.

Grundsätzlich sollte der Grundpreis für einen Tag lediglich von den folgenden Faktoren abhängen:

  • Das Datum, zum Beispiel der Wochentag oder ob es sich um Ferien oder Feiertage handelt.
  • Die Stammdaten des Tieres, wie die Tierart, Größe und Geschlecht.
  • Das Alter des Tieres zum Buchungstag, also ob es sich um ein Jungtier oder ein erwachsenes Tier handelt.
ArtPreis
Grundpreis für den ganzen Tag20€ / Hund / Tag
Zuschlag unkastrierter Rüde oder Junghund+3€ / Hund / Tag
Zuschlag Wochenende/Feiertag+5€ / Hund / Tag

Das Ziel ist es, ein unkompliziertes Preismodell zu etablieren, das auf einem Basispreis beruht und Zuschläge für spezifische Leistungen beinhaltet, die dir mehr Zeit kosten oder spezielle Räume erfordern.

Solche klaren und einfachen Preisstrukturen ermöglichen es deinen Kunden, die Kosten für die Tagesbetreuung ihrer Tiere leicht nachzuvollziehen.

Kurzaufenthalt

In Fällen, in denen deine Kunden ihre Tiere nur für einen begrenzten Zeitraum betreuen lassen, beispielsweise nur am Vormittag, kann der reguläre Tagespreis oft unangemessen sein. Hier bietet sich die Möglichkeit, einen Rabatt für solche kürzeren Aufenthalte anzubieten.

Eine detaillierte Erfassung der einzelnen Stunden, in denen das Tier bei dir ist, kann für Kunden oft undurchsichtig sein und schnell zu Missverständnissen führen, insbesondere wenn es um die genaue Stundengrenze geht. Aus diesem Grund empfehlen wir, den Rabatt nicht von der exakten Anzahl der Stunden, die das Tier bei dir verbracht hat, abhängig zu machen.

Wir empfehlen, eine feste Uhrzeit festzulegen, bis zu der der Halbtagesrabatt gewährt wird. Zum Beispiel könntest du allen Kunden, die ihr Tier vor 13:00 Uhr abholen, den Rabatt gewähren.

Als Rabattmethode empfehlen wir, einen festen Betrag (in Euro) als Rabatt anzubieten. Das könnte beispielsweise 5 € Rabatt bei Abholung vor 13:00 Uhr sein. Dadurch wird klargestellt, dass der Rabatt nicht auf zusätzliche Leistungen wie Waschen oder Spaziergänge angewendet wird, wie dies eventuell bei einem prozentualen Rabatt der Fall wäre.

Da oft noch nicht klar ist, ob der Kunde sein Tier vor oder nach dem definierten Zeitraum abholt, empfehlen wir folgendes Vorgehen: Vereinbare mit dem Kunden den vollen Tagespreis und gewähre den Rabatt, wenn das Tier rechtzeitig abgeholt wird. Falls der Aufenthalt länger dauert, wird der gesamte Tag berechnet. Das vermeidet mögliche Missverständnisse mit dem Kunden und erspart dir Diskussionen.

Rabattmodell für Kurzaufenthalte

Tipp

Falls du keine durchgehenden Abholzeiten anbietest, sondern nur bestimmte Zeitfenster wie Mittag und Abend, kannst du allen Kunden, die ihr Tier während des Mittagszeitraums abholen, einfach den Rabatt gewähren.

Analog dazu könntest du auch einen Rabatt für Kunden einführen, die ihre Tiere erst am Nachmittag bringen, zum Beispiel 5 € Rabatt bei Abgabe nach 14:00 Uhr.

Extrawünsche für einen Tag

Es ist sehr wahrscheinlich, dass deine Kunden gelegentlich zusätzliche Leistungen für ihre Tiere wünschen. Du kannst diesen Extrawünschen gerecht werden, indem du die Möglichkeit anbietest, individuelle Zusatzleistungen für den Betreuungstag hinzuzubuchen. Einige Kunden werden diese Extras nur für bestimmte Tage benötigen, während andere sie regelmäßig nutzen möchten. Die Bereitstellung von Extras als eigenständige Optionen verleiht dir die Flexibilität, auf die unterschiedlichen Anforderungen einzugehen.

Extraleistungen können vielfältig sein und beispielsweise Spaziergänge, zusätzliche Spielzeiten, Einzelbetreuung, Medikamentengaben, Hunde-Baden oder sogar einen Live-Bericht aus der Tagesstätte über Webcam beinhalten.

Für jede dieser Extraleistungen legst du einen festen Betrag fest, der pro Tag und pro Tier berechnet wird.

ExtraleistungPreis
½h Spielzeit mit dem Betreuuer15€ / Tag / Hund
Waschen / Baden20€ / Hund
Medikamentengabe (bis 2x)2€ / Tag / Hund
Tierarztbesuch (zzgl. Tierarztkosten)40€

Tipp

Stelle eine klare öffentliche Preisliste für die Extras zur Verfügung, die du regelmäßig anbietest. Preise für spezifische Extraleistungen wie Medikamentengaben oder Tierarztbesuche, die nur auf Anfrage verfügbar sind, müssen nicht öffentlich auf deiner Webseite beworben werden. Dennoch empfiehlt es sich, bereits im Vorfeld Preise für solche Sonderleistungen festzulegen, um den Kunden schnell Auskunft geben zu können.

Abo-Modell

Ein Abo-Preismodell für deine Hundetagesstätte bietet klare Vorteile:

  • Einfache Verwaltung: Automatisierte Abrechnung reduziert den Verwaltungsaufwand.
  • Planungssicherheit: Konstante Einnahmen erleichtern Ressourcenplanung.
  • Kundenbindung: Abo-Kunden sind oft langfristige Kunden.
  • Übersichtlichkeit: Klare Preise schaffen Transparenz und Bequemlichkeit für Kunden.

Daher empfehlen wir dir, ein einfaches und für Kunden übersichtliches Abo-Modell zu wählen.

Jeder Kunde, der seinen Hund zu einem Probetag oder einem Tagesstättenbesuch bringt, schließt mit dir immer einen Betreuungsvertrag ab. Dieser Vertrag regelt Haftungsfragen und ermöglicht es dem Kunden, einzelne Tage basierend auf deinen Tagespreisen zu buchen.

Wenn der Kunde von der Buchung von Einzeltagen zu einem Abo-Modell wechseln möchte, kann er mit dir einen Abo-Vertrag abschließen. Ein Abo-Vertrag legt fest, an welchen Wochentagen der Kunde sein Tier zu dir bringt. Für diese Tage muss er dann nichts bezahlen - für andere Wochentage zahlt er deinen normalen Tarif für Einzeltage.

Dieser Abo-Vertrag beginnt immer zum nächsten Monatsanfang. Der Vertrag werden immer in Monatsschritten verlängert, um die Abrechnung unkompliziert zu gestalten. Es ist kein Problem, dass Monate unterschiedlich viele Abo-Tage haben, da sich dies über die Zeit ausgleicht.

Wenn der Kunde seinen Vertrag kündigen möchte, kann er dies jeweils nur zum Monatsende tun. Die Kündigungsfrist kannst du in deinen AGB festlegen.

Änderungen, wie den Besuch an einem anderen Wochentag, gelten als Kündigung des bestehenden Vertrags und als Neuabschluss eines neuen Abo-Vertrags. Hierbei kannst du deinem Kunden nach Absprache entgegenkommen und nicht auf eine Kündigungsfrist bestehen.

Formuliere deine AGB bzw. die Vertragsinhalte so, dass auch nach Kündigung des Abos deine allgemeinen Konditionen und deine Haftungsbeschränkungen weiter gelten. Der Kunde kann damit dann nach Kündigung des Vertrags weiterhin Einzeltage Buchen.

Abo-Preismodell für Tagesstätten

Bei der Preisgestaltung kannst du dich an deinen Preisen für normale Tagesbesuche orientieren. Wir empfehlen, im Jahresschnitt mit 40 Tagesstätten-Besuchen für dein Abo zu rechnen. Wenn du das Abo im Vergleich zu Einzeltagen deutlich günstiger machst, motivierst du deine Kunden dazu, ein Abo abzuschließen.

Wenn du einen Rabatt bei vorzeitiger Abholung anbietest (Kurzaufenthalt), kannst du ein Abo anbieten, bei dem der entsprechende Rabatt bereits eingerechnet ist. Kunden, die den Hund dann nicht rechtzeitig abholen, zahlen dir an diesem Tag den Aufpreis. Vertraglich kannst du das so regeln, dass du im Vertrag immer den Ganztages-Aufschlag als Tagespreis festlegst und dem Kunden einen Rabatt anbietest, falls er den Hund früher abholt.

Deine Preise könnten wie folgt aussehen:

VertragPreis / MonatKonditionen
Grundtarif0€ (kein Abo)Preis pro Besuch: 30€, Halber Tag: -10€
Abo 1 Tag100€ (Jahrespreis: ca. 1 * 40 * 30€)Preis pro Besuch am Abo-Tag: 0€, Sonstige Besuche: 30€, Halber Tag: -10€
Abo 1 Halbtag70€ (Jahrespreis: ca. 1 * 40 * 20€)Preis pro Besuch am Abo-Tag: 10€, falls nur halber Tag: -10€, sonst. Besuche: 30€
Abo 2 Tage200€ (Jahrespreis: ca. 2 * 40 * 30€)Analog
Abo 2 Halbtage140€ (Jahrespreis: ca. 2 * 40 * 20€)Analog

Wir empfehlen, nur einige Preise als Beispiele auf der Webseite zu nennen. Kunden erhalten dann immer ein individuelles Angebot von dir. Dadurch sparst du dir die Nennung aller Sonderkonditionen (Halbtag/Ganztag, Zuschlag für Rüden, ...) auf der Webseite.

Wir empfehlen dir eine relativ kurze Kündigungsfrist, zum Beispiel 4 Wochen zum Monatsende, und diese auch zu bewerben. Eine lange Kündigungsfrist wirkt häufig abschreckend auf Kunden.

Bei der Preisgestaltung solltest du auch bedenken, dass Kunden das Abo kurzzeitig pausieren lassen wollen. Wir empfehlen, die üblichen Pausen wegen Ferien / Urlaub in den Jahrespreis einzukalkulieren und dem Kunden nicht die Möglichkeit zu geben, das Abo pausieren zu lassen.

Es kann vorkommen, dass Kunden versuchen, den Abo-Vertrag zum Beispiel vor den Sommerferien zu kündigen und nach den Sommerferien wieder einen neuen Vertrag abzuschließen. Wir empfehlen, dem nicht mit Kündigungsfristen oder Mindestlaufzeiten entgegenzuwirken, sondern stattdessen eine Strafgebühr für dieses Verhalten festzulegen.

Wenn ein Kunde innerhalb von 3 Monaten nach seiner Kündigung einen neuen Vertrag anfragt, erhält er von dir ein Angebot zum normalen Preis. Im ersten Monat erhöhst du jedoch die Gebühr so, dass er für die übersprungenen Monate mitzahlt. Dieses Vorgehen solltest du deinen Kunden klar kommunizieren, brauchst es aber nicht in (Bestands-)verträge aufnehmen, da der neue Abo-Vertrag ein Angebot deinerseits ist und du hier die Vertragsfreiheit hast, einen anderen/höheren Preis zu verlangen.

Abo-Preismodell für Tagesstätten

10er-Karten / Mehrfachkarten

In einigen Hundetagesstätten ist es gängig, Mehrfachkarten anzubieten. Hierbei zahlt der Kunde einen festen Betrag und erhält im Gegenzug eine vordefinierte Anzahl an Betreuungstagen. Diese Mehrfachkarten fungieren oft ähnlich wie Gutscheine und ermöglichen es den Kunden, flexibel und zu einem vergünstigten Preis auf die Dienstleistungen der Tagesstätte zuzugreifen.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Mehrfachkarten in der Praxis gewisse Herausforderungen mit sich bringen können. Zum einen müssen Gutscheine in Deutschland mindestens drei Jahre gültig sein, was die Verwaltung und Buchhaltung komplexer gestalten kann. Zusätzlich entstehen häufig Schwierigkeiten bei der Abrechnung, wenn Kunden Extras hinzubuchen, vorzeitig kündigen oder sich die Preise ändern. Dies kann zu Unklarheiten und Diskussionen bei der Abrechnung führen und die transparente Kommunikation mit den Kunden erschweren.

Aus diesem Grund empfehlen wir, auf die Verwendung von Mehrfachkarten zu verzichten. Stattdessen kannst du mit einer transparenten und flexiblen Preisstruktur arbeiten, die auf einem klaren Grundpreis und individuellen Zusatzleistungen basiert sowie auf einem Abo-Modell basiert. Dies erleichtert nicht nur die Buchhaltung, sondern minimiert auch potenzielle Unstimmigkeiten bei der Abrechnung und fördert eine vertrauensvolle Beziehung zu deinen Kunden.

Probetag

Ein Probetag, oft auch als Kennenlerntag bezeichnet, dient dazu, deinen Betrieb und die Eignung eines Hundes für die Tagesstätte zu prüfen. Dieser Tag ermöglicht es sowohl dir als Betreiber als auch dem Hundebesitzer, herauszufinden, ob unsere Tagesstätte die richtige Umgebung für den Hund ist.

Wenn du gerade erst mit deiner Tagesstätte startest, kann es sinnvoll sein, den Probetag kostenlos anzubieten. Dies ermöglicht neuen Kunden, unsere Einrichtung kennenzulernen, und eröffnet dir die Möglichkeit, wertvolle Kontakte zu potenziellen Neukunden knüpfen.

Mit dem Wachstum deiner Tagesstätte und dem Eingang regelmäßiger Anfragen von potenziellen Neukunden empfehlen wir, für Probetage eine Vergütung zu verlangen. Dies hilft, die Hemmschwelle für die Buchung eines Probetags zu erhöhen, da Probetage dann nur von Kunden gebucht werden, die ernsthaftes Interesse an einer späteren Betreuung in der Tagesstätte haben.

Für vergütete Probetage empfehlen wir, einen festen Preis festzulegen. Beispielsweise könntest du einen Betrag von 40€ unabhängig von der Größe oder Rasse des Hundes verlangen. Dieses klare Preismodell erleichtert die Abrechnungsprozesse und minimiert mögliche Missverständnisse mit Neukunden.